Frauenbewegung und Zivilgesellschaft in der arabischen Welt >>> Ende April 2003 In der arabischen Welt werden in jüngerer Zeit unterschiedliche Interessen im öffentlichen Raum aktiv mobilisiert. Im Klima der so genannten Demokratisierung, der politischen Entspannung oder Befreiung gibt es mehr und mehr Aktivitäten und Organisationen der Zivilgesellschaft. Die Frauenbewegung gilt dabei als besonders dynamische Komponente und als ein Projekt der Enttraditionalisierung sowohl staatlicher als auch zivilgesellschaftlicher Institutionen. Die Frauenbewegung ist ein schwieriges Projekt, für das wirtschaftliche, organisatorische, politische, ideologische und soziale Ressourcen mobilisiert werden müssen. Die Konferenz in Berlin soll den verschiedenen Fraueninitiativen in der arabischen Welt ein Forum geben, ihre Ansätze vorzustellen und sich untereinander zu vernetzen. Zentrale Themen werden sein: die Frauenbewegung und das Klima des politischen Wandels die arabische, islamistische und Dritte-Welt-Perspektive; Fraueninteressen in der arabischen Welt; der arabische Feminismus zwischen nationaler und internationaler Agenda; Strategien und die Umsetzung politischer Maßnahmen zur Frauenemanzipation; Hindernisse, Förderungsmöglichkeiten und Perspektiven für Frauenaktionen und Frauenorganisationen in der arabischen Welt.Politik der Identität Nation, Migration und Differenz >>> Anfang Juni 2003 Staatsbürgerschaft und Nation, Migration und Integration, Spracherwerb und Diaspora diesem Themenspektrum widmet sich die Konferenz Politik der Identität. Die Einwanderungsdebatte und die Diskussionen um eine sogenannte Leitkultur in Deutschland haben deutlich gemacht, dass hierzulande der internationale Diskurs zu einer De-Konstruktion von Identität noch nicht wirklich angekommen ist. Der Gebrauch des Begriffs von kultureller Identität bleibt weitgehend unhinterfragt, eine kaum problematisierte Verquickung von ethnischen und kulturellen Kategorien findet statt, Ethnizität wird benutzt zur Konstruktion kultureller Differenz. Die Konferenz im Haus der Kulturen der Welt wird daher zum einen die wesentlichen theoretischen Konzepte des internationalen Identitäts-Diskurses vorstellen und diskutieren. Zum anderen soll diese Diskussion auf konkrete Vorgänge bezogen werden, Prozesse der Identifikation sollen in ihrem aktuellen gesellschaftlichen, politischen, institutionellen Umfeld beleuchtet werden. Frames of Viewing II >>> Herbst 2003 Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Bilder. Was aber ist gemeint, wenn vom Bild gesprochen wird? Die Antworten darauf reichen von der Malerei auf Leinwand oder der fotografischen Wiedergabe über sich bewegende Bilder elektronischer Medien bis hin zu computergenerierten Bildern komplexer naturwissenschaftlicher Vorgänge und den inneren Bildern der Vorstellung, wie sie unser Gehirn produziert. Über die Begrifflichkeit des Bildes ist in der Wissenschaft ein vielfältiger interdisziplinärer Diskurs entstanden. Dieser zeigt, dass das Bild bereits eine der zentralen Kategorien aller Natur- und Kulturwissenschaften geworden ist. Die Kunstwissenschaft als Wissenschaft, die sich traditionell der Analyse von Bildern widmet, hat zwar einen besonderen Anteil bei der Frage nach einem umfassenden Bildbegriff. Den Begriff Bildwissenschaft reklamieren jedoch verschiedene Wissenschaften für sich.
Im englischsprachigen Raum hat sich in den Wissenschaften während der letzten zehn Jahre die Visual Culture bereits durchgesetzt: Zunächst als deskriptiver Begriff, dann als interdisziplinäre Praxis. Zur Zeit scheint sich der Diskurs noch auf Westeuropa und Amerika zu konzentrieren. Anliegen der Konferenz ist es, mit Wissenschaftlern aus Afrika, Asien und Lateinamerika ins Gespräch zu kommen, um in einem solchen Kreis die Relevanz der Diskussion um eine Bildwissenschaft im Kontext von Globalisierung und weltweiter Vernetzung zu untersuchen. Die Konferenz soll demnach weniger eine Diskussion einer Epistemologie der Kunstwissenschaft dienen, vielmehr soziale, kulturelle und ökonomische Zusammenhänge thematisieren.
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