Am Eröffnungswochenende werden thematisch die Umrisse der folgenden Wochen skizziert: In dem Gespräch mit Édouard Glissant und Paul Gilroy treffen sich zwei Vordenker des "Black Atlantic" und stellen ihre Perspektiven auf diesen imaginären und gleichzeitig realen Raum dar. Einen Tag später folgt die berühmte kubanische Dichterin Nancy Morejón mit einer poetischen Eröffnung des "Black Atlantic". Ein Konferenz- und Literaturprogramms führt dann durch die erste Plattform des Projektes und unterschiedliche Perspektiven. Das Symposium zu W.E.B. Du Bois beschäftigt sich mit der Bedeutung des afroamerikanischen Soziologen und Philosophen und seiner Beziehung zu Deutschland. In weiteren Vortrags- und Diskussionsrunden geht es darum, Schwarze Geschichte als marginalisierte Erinnerungskultur von der Peripherie in das Zentrum des Interesses zu rücken. Besonders in Deutschland ist dies ein wichtiges Thema, da die Kolonialzeit und ihre Folgen bislang wenig aufgearbeitet wurden. Seit einigen Jahren widmen sich vermehrt Schwarze WissenschaftlerInnen diesen Themen und arbeiten gegen die Langzeitwirkungen hegemonialer Wissensvalidierung an. Sie stellen ihre Thesen in dem zweiteiligen Symposium zu einer kritischen Geschichtsschreibung stellen vor. Die Diskussion zum Thema "Becoming Black Europe" (Schwarzes Europa) wirft von der Geschichte und Gegenwart ausgehend einen Blick in die Zukunft: Was macht ein Schwarzes Europa aus? Wie könnte es im 21. Jahrhundert werden? Im Literaturprogramm kommen vor allem Frauen zu Wort: Neben der Dichterin Nancy Morejón treffen sich zwei Vertreterinnen der jüngeren Schwarzen Literatur - die Romanautorin und Dichterin Jackie Kay und die Erzählerin Marie-Hélène Laforest.