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Shamshad Abdullaev |
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Shamshad Abdullaev (geb. 1957) lebt als Lyriker, Prosaautor und Essayist im usbekischen Fergana-Tal und ist der Kopf der sogenannten Fergana-Schule, einer Gruppe von russisch schreibenden Lyrikern, die islamische, zentralasiatische und chinesische literarische Traditionen mit Elementen der westlichen Postmoderne verbinden.
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Das Fergana-Tal, bei uns, wenn überhaupt, als Einflußgebiet islamistischer fundamentalistischer Gruppierungen ein Begriff, ist ein zentraler Ort der Handlung bei Shamshad Abdullaev , die Verbindung von moderner westlicher Erzählhaltung und zentralasiatischem Sujet das Besondere an seinem Schreiben. In Sonntagslicht versteht es Shamshad Abdullaev beispielsweise, in Momentaufnahmen ein deutliches Bild von dem in der sengenden Mittagshitze wie erstarrt daliegenden Fergana-Tal zu zeichnen. In Kurzeinstellungen fängt er die Landschaft mit ihrem Steppengras, dem muslimischen Friedhof, den Feigen-, Quitten- und Aprikosenbäumen ein, verzeichnet die verschiedenen Geräusche im Haus der Großfamilie und arbeitet in dieses usbekische Panorama höchst kunstvoll die Gedankenwelt der Hauptfigur hinein, die sich um Werke Handkes, Musik von Cream oder Filme von Truffaut dreht. Zentralasien und der Westen sind in ihr miteinander verbunden. Shamshad Abdullaev veröffentlicht regelmäßig in der russischen Literaturzeitschrift Znamja und erhielt 1993 den renommierten russischen Andrej-Belyj-Preis.
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Autor: Haus der Kulturen der Welt
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Kontakt: Sven Arnold arnold@hkw.de
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