Im Frühjahr 2003 ist Henning Mankell für einige Wochen nach Uganda gereist, um mit Aidskranken und deren Angehörigen zu sprechen. Im Mittelpunkt seiner Erzählung Die Mangopflanze steht die Begegnung mit dem Mädchen Aida, dessen Mutter Aids hat. Ihr Einkommen als Lehrerin reichte aus, eine 16-köpfige Familie zu ernähren, aber nicht, um die notwendigen Medikamente zu bezahlen. Am Beispiel Aidas erzählt Mankell vom Schicksal der Kinder, denen durch den vorzeitigen Tod der Eltern die Verantwortung für ihre Geschwister aufgebürdet wird. Entwicklungshelfer unterstützen aidskranke Eltern dabei, Erinnerungsbücher für ihre Kinder zu verfassen, in denen sie die wichtigsten Ereignisse ihres Lebens festhalten - ein Projekt, das den Schriftsteller Mankell fasziniert. Diese Erinnerungsbücher, die bald eine Bibliothek füllen könnten, sind für ihn "die vielleicht wichtigsten Dokumente aus unserer Zeit" und regen ihn zu eigenen Erinnerungen an. Mankell berichtet nicht nur von seinen Erfahrungen in Uganda, er erzählt auch, wie er selbst zum ersten Mal mit Aidskranken in Berührung kam, spricht über seine persönlichen Ängste und sein Verhältnis zum Tod. Veranstalter: Bundes-Gesundheitsministerium, Haus der Kulturen der Welt, Paul Zsolnay Verlag In Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin. Henning Mankell, 1948 in Härjedalen, Schweden, geboren, lebt als Theaterregisseur und Autor abwechselnd in Schweden und in Maputo/Mosambik. Neben den Wallander-Romanen erschienen bei Zsolnay der Kriminalroman "Die Rückkehr des Tanzlehrers", der Roman "Tea-Bag" und die Afrika-Romane "Der Chronist der Winde", "Die rote Antilope" sowie "Das Auge des Leoparden".
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