Eine Geschichte aus dem heutigen Ramallah erzählt der jüngste Roman Alpenveilchen des palästinensischen Autors Zakaria Mohammed, der damit zugleich ein literarisches Abbild der Lebensumstände im Westjordanland entwirft. Dabei führt der Schriftsteller uns nicht nur durch die Straßen und Cafés Ramallahs, sondern vorbei an israelischen Checkpoints, die das palästinensische Gebiet - zersplittert in verschiedene Zonen - durchziehen. Auf der Suche nach einem vermeintlich von osmanischen Soldaten im Ersten Weltkrieg vergrabenen Schatz sieht sich der Ich-Erzähler - ein Journalist und Schriftsteller - mit der Nachricht konfrontiert, sein im Libanon verschollener Bruder sei am Leben. Die Familie macht sich auf die Suche nach dem Vermissten. Als bei der Beerdigung des Vaters plötzlich ein Mann auftaucht, könnte dies der Bruder sein. Doch noch bevor Klarheit geschaffen werden kann, begegnen die beiden möglichen Geschwister aufgebrachten israelischen Siedlern ...Alpenveilchen ist ein Roman über die Unmöglichkeit, persön-liche Bedürfnisse und Ziele in einer von politischen Interessen beherrschten Umgebung und Gegenwart zu realisieren. Zakaria Mohammed, 1951 in Nablus geboren, hat in Bagdad arabische Literatur studiert und war als freier Journalist in Amman, Beirut und Damaskus tätig. Heute lebt und arbeitet er in Ramallah.
Moderation: Friederike Pannewick (Berlin) Sprache: Arabisch und Deutsch mit Übersetzung
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