Die Mechanismen des Kunstmarktes gehören zu den mächtigsten Faktoren in der Kunstwelt, und sie beeinflussen maßgeblich die Positionierung von Kunst und Profilierung von Künstlern. Ist der Markt womöglich das neue Medium, das Kunst filtert? Sicher ist er als Rahmen zu sehen, der den Handlungsspielraum von Kulturschaffenden bestimmt. Nimmt nun der Markt eine Schlüsselfunktion als autorisierter Repräsentant ein? Welche Chancen haben künstlerische Erwägungen in diesem von ökonomischen interessenbesetzten Feld, oder andersherum gefragt: Wie reagieren Künstler auf die ökonomischen Interessen? Eine wichtige Rolle bei der Vermittlung und Repräsentation von Kunst spielen Agenten, die Künstler innerhalb eines ökonomisch regulierten Kunstbetriebs etablieren; sind Agenten also lediglich als Exekutierende der Gesetzmäßigkeiten des Kunstmarktes zu betrachten, der wiederum die ästhetischen Vorgaben diktiert? Auch politische Aspekte werden bei dieser Diskussion berücksichtigt: Künste dienen häufig dazu, Licht auf postkoloniale Strukturen zu werfen und bewusst zu machen. Was aber wird unter ökonomischen Gesichtspunkten aus den politischen Anliegen der Künstler? REFERENTEN:
Charlotte Bydler: Kunstkritikerin, arbeitet derzeit an ihrer Doktorarbeit zur Internationalisierung der zeitgenössischen Kunst in der Abteilung Kunstgeschichte der Universität Uppsala. Unterrichtet seit Herbst 2003 Kunstgeschichte an der philosophischen Fakultät für Kunst und Kommunikation an der Södertörn Universität. Regina Römhild: Universität Frankfurt a.M. Derzeit forscht sie über Prozesse der Transnationalisierung, der kulturellen Globalisierung und Europäisierung. Zuletzt leitete sie das Forschungsprojekt "Transnationale Alltagskulturen in Frankfurt". Ian Verwoert: studierte Kulturwissenschaft und Philosophie in Hildesheim und London, lebt und arbeitet in Hamburg als freier Autor für die Kunstzeitschriften "frieze,"springerin", "afterall" "metropolis m" und "Camera Austria". Er erhielt 2001 den Preis für Kunstkritik der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine (AdKV) und ist Gastprofessor für zeitgenössische Kunst und Theorie an der Kunstakademie von Umea (Schweden). Marion von Osten: nach einem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Malerei als freie Künstlerin tätig. Seit 1990 setzt sie sich theoretisch mit Geschlechterkonstruktion, Urbanismus und Ökonomie auseinander, seit 1994 schreibt sie als Kunstkritikerin Beiträge für die Zeitschriften "Texte zur Kunst", "Springerin", "A.N.Y.P.". Von 1996 bis 1998 war sie Kuratorin der Shedhalle in Zürich, seit 1999 ist sie als Dozentin an der Schule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Sprache: Englisch / Deutsch mit Simultanübersetzung
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