Marina Abramovic hat wie kaum eine andere zeitgenössische Künstlerin das Thema der Ritualisierung in ihren Performances, in ihren Videoarbeiten und Installationen aktualisiert. Durch ihre Begegnungen mit den tibetischen Mönchen in Südindien und ihre intensiven Bildrecherchen ist die Idee für das Projekt entstanden, das nun hier seine Premiere erlebt. Die Mönche des Tashi Dhagye Monastery sind Meister des Cham, eines tibetischen buddhistischen Tanzes. Dieses tantrische Ritual ist eine aktive Form der Meditation, in dem ein Mandala der Gottheit geschaffen wird, damit negative Einflüsse gebannt und ein gesegneter Zustand erreicht werden. Diese Rituale werden in der Inszenierung von Marina Abramovic und im Kontext ihrer Videoprojektionen vorgestellt. In dem Dialog von sakralen Gesängen der tibetischen Mönche und den Positionen der exponierten Künstlerin entsteht ein neuer Raum zwischen zeitgenössischer Kunst und Spiritualität, zwischen Ritual und Konzeptkunst.
|