| Ein flaches, stufenförmiges Podest, mit einem roten Teppich belegt, der zum Sitzen oder Liegen einlädt – Industrielampen tauchen den Ort, der von Lautsprechern umringt ist, in helles Licht. Das Rot des Teppichs reflektiert die Lichtstrahlen, auf jedem Lautsprecher läuft eine eigene Tonspur, Töne fließen von einem Kanal zum nächsten, werden aufgenommen, wiederholen sich: ein Klangkonzert umhüllt den Zuhörer. Quelle der Klänge sind nicht Instrumente, sondern Alltagsgeräusche, unterbrochen von Stille. Das akustische Material wird bearbeitet, geschnitten, in neue Zusammenhänge gestellt: Zeit wird gestaucht und gedehnt, es entsteht ein kontemplativer Raum, der im Gegensatz zur sakralen Musik keinem (Er-) Lösungsansatz dient, sondern allein um der inneren Ruhe oder der Meditation willen existiert. Hans Peter Kuhn ist Klangkünstler und Komponist. In den 70er-Jahren begann seine Karriere an der Schaubühne am Halleschen Ufer, wo auch seine langjährige Zusammenarbeit mit Robert Wilson ihren Anfang nahm. Seit den 80er-Jahren konzentriert er sich auf eigene Arbeiten: Neben Klang- und Lichtinstallationen entstanden Hörspiele, Performances, Filmmusiken und Klangenvironments für Theater und Tanz.
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