Die Tanz- und Theaterszenen in Afrika, Asien und Lateinamerika haben sich in den letzten 20 Jahren explosionsartig entwickelt. Die Gegenüberstellung von westlicher Moderne oder zeitgenössischer Kunst einerseits und den Theaterszenen der Dritten Welt andererseits ist obsolet geworden. Die Definitionen von Theater und Performance haben sich nachhaltig gewandelt. Befragt werden Kategorien wie modern und zeitgenössisch, kulturelle Identität oder Avantgarde. Migration, Globalisierung und Postkolonialismus sind neue Wirklichkeiten und Modelle, diesen Wandel zu beschreiben. Dabei werden die Bühnen selbst zu zentralen Plattformen gesellschaftlicher, politischer und künstlerischer Transformationsprozesse. Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin hat in den letzten 15 Jahren diese Prozesse verfolgt und exemplarisch mit Projekten darauf geantwortet. Mit Gastspielen, Ko- und Eigenproduktionen hat es nicht nur Entwicklungen vor allem in Afrika, Asien und den beiden Amerikas nachgezeichnet, sondern auch neue Tendenzen aufgezeigt und integriert in die interdisziplinäre Arbeit des Hauses zu den weltweiten gesellschaftlichen Veränderungen in Beziehung gesetzt. Das vorliegende Buch fasst zum einen die bisherige Arbeit des Hauses im Bereich der Performing Arts zusammen, zum anderen liefert es erstmals eine umfassendere Sammlung neuer Beiträge zur Frage Globalisierung/Internationalisierung und Performing Arts. Zu Wort kommen sowohl Theoretiker als auch Praktiker, Autoren sind u.a. Wole Soyinka, Anuradha Kapur, Ong Keng Sen, André Lepecki, Coco Fusco, Guillermo Gomez-Peña. books@hkw.de
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