Für das Kinoprogramm von DisORIENTation hat Kurator Omar Amiralay selbst bekannter Regisseur aus Syrien Filme ausgewählt, die für das unabhängige und innovative Gegenwartskino des Nahen Ostens stehen. Das Programm besteht aus zwei parallelen, sich ergänzenden Reihen: Zum einen werden Werke von bereits arrivierten arabischen Filmemachern, Spielfilmregisseuren und Dokumentarfilmern gezeigt. Zum anderen werden in der Reihe Young Arab Cinemas ausgewählte Werke junger Talente vorgeführt, die dem arabischen Kino neue kreative Impulse geben. Wir möchten Sie einladen, vier Filme aus dem Programm im Haus der Kulturen der Welt vorab zu sehen: 11:00 Uhr Terra Incognita R: Ghassan Salhab, Libanon/ Frankreich 2002 13:15 Uhr Sacrifices R: Oussama Mohammad, Syrien/ Frankreich 2002 15:30 Uhr Children of Shatila R: Mai Masri, Palästina/ Großbritannien 1998 Frontiers of Dreams and Fears R: Mai Masri, Palästina/ USA 2001 Kurzinformationen zu den Filmen finden Sie weiter unten. Zudem wollen wir Sie auf eine Pressevorführung von Elia Suleimans Divine Intervention aufmerksam machen, der das Filmprogramm von DisORIENTation eröffnen wird. Sie findet am 18. Februar um 10.30 Uhr im Filmkunst 66, Berlin in Anwesenheit des Regisseurs statt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Mit freundlichen Grüßen, Christine Regus, Pressebüro
Wir bitten Sie um die Bestätigung Ihrer Teilnahme telefonisch unter (030) 397 87 196, per Fax unter 394 86 79 oder per e-mail an presse@hkw.de. Pressebetreuung: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, www.hkw.de Christine Regus, Fon: ++49-30-397 87 153, Fax: ++49-30-394 86 79, regus@hkw.de Die Filme:
Terra Incognita R: Ghassan Salhab, Libanon/ Frankreich 2002, 120 Min., OmE Beirut heute, eine Stadt im Wiederaufbau, eine Stadt, deren Antlitz sich täglich verändert. Die Topografie und Geschichte der Stadt spiegelt sich auch in den Biografien ihrer Bewohner wider, die der Film skizziert. Während Soraya Reisegruppen zu den Stätten vergangener Zivilisationen und immer öfter auch zu den Schauplätzen des Krieges führt, schwankt Leyla zwischen Mystizismus und einem extremen Nihilismus. Der Architekt Nadim versucht, die Stadt neu zu erfinden, verlässt aber kaum noch seine Wohnung. Tarek ist erst kürzlich in den Libanon zurückgekehrt und fragt sich warum. Der Radiojournalist Haïdar schließlich zieht sich völlig auf seine Beobachterrolle zurück. Keiner von ihnen traut sich, in die Vergangenheit zu schauen oder gar Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Sacrifices R: Oussama Mohammad, Syrien/ Frankreich 2002, 113 Min., OmE Eine poetische Allegorie über autoritäre, repressive Familienverhältnisse. Oussama Mohammad beschreibt eine zerrissene Familie: Als ihr Oberhaupt stirbt, ohne die neugeborenen Enkel offiziell anerkennen zu können, müssen diese eigene Wege finden, eine stabile Identität aufzubauen. Der erste versucht dies durch Zurückhaltung und Unterwerfung, der zweite durch Liebe und der dritte durch Gewalt und Grausamkeit. Ich interessiere mich für die Konsequenzen der Macht, erklärt Regisseur Mohammad. Wenn jemand von uns Macht über einen anderen erhält, zerstört es etwas im Anderen und in uns selbst. Macht ist die absoluteste Form der Gewalt. Das ist selbst in einfachen Familienstrukturen sichtbar.
Children of Shatila R: Mai Masri, Palästina/ Großbritannien 1998, 50 Min., Beta SP, OmE Children of Shatila porträtiert beispielhaft anhand der Geschichte der 11-jährigen Farah und der 12-jährigen Issa die niederschmetternde Lebenswirklichkeit palästinensischer Flüchtlingskinder, die schon früh mit Massakern, Belagerung und Hungersnöten konfrontiert werden. Erkundet wird aber auch die Vorstellungswelt der Kinder und wie Träume und Fantasie ihnen helfen, die traumatisierenden Erfahrungen in ihrem Alltag zu verarbeiten. Frontiers of Dreams and Fears R: Mai Masri, Palästina/ USA 2001, 56 Min., Beta SP, OmE Frontiers of Dreams and Fears, das jüngste Werk Masris, wurde von dem Wunsch inspiriert, den Lebensweg der in Children of Shatila vorgestellten Kindern weiter zu verfolgen. Ich wollte einen zweiten Film machen, um zu sehen, wie sich ihr Leben verändert hat und was mit ihren Träumen geschehen ist, sagt Masri. Der Film konzentriert sich auf Mona und Manar, die es trotz der Grenze zwischen Israel und dem Libanon schaffen, Freundinnen zu werden. Als um sie herum die Intifada ausbricht, sehen sich die beiden Mädchen plötzlich mit tragischen Veränderungen konfrontiert.
>>>Fotos und weitere Informationen zu den Filmreihen bzw. anderen Veranstaltungen von DisORIENTation stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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