Ab dem 1. Februar 2005 leitet Lydia Haustein den Bereich Literatur, Gesellschaft und Wissenschaft im Haus der Kulturen der Welt. Die anerkannte Kunsthistorikerin ist in den letzten Jahren ihren Schwerpunkten Medientheorie, Kunst und Kunstgeschichte im Zeitalter der Globalisierung als Dozentin und Professorin in Göttingen, Berlin und Karlsruhe nachgegangen. Dabei führten sie ausgedehnte Forschungsreisen und Gastdozenturen nach Asien, Lateinamerika und Afrika. Lydia Haustein, die jetzt eine Honorar-Professur an der Kunsthochschule Berlin Weißensee innehat, war im Haus der Kulturen der Welt bereits als Autorin, Referentin und Projektberaterin tätig. Zuletzt leitete sie im Mai 2004 die Konferenz Global Icons des von der Volkswagenstiftung unterstützten internationalen Forschungsprojektes Globale Ikonen Inszenierung kultureller Identität in den Medien, das sie selbst initiiert hat. An ihrem neuen Aufgabenbereich reizt Haustein besonders die gesellschaftliche Bedeutung der transkulturellen Arbeit, die im Haus der Kulturen der Welt geleistet wird: Schlagworte wie Kampf der Kulturen, Integration und die Entstehung von Parallelgesellschaften oder religiöse Fundamentalismen verkürzen holzschnittartig wichtige kulturelle und politische Aufgaben. Die zum Teil skrupellose Instrumentalisierung von Bildern in Politik und Wirtschaft wird nirgendwo klarer analysiert als in der Kunst und Kultur, so Haustein. Im Haus der Kulturen der Welt würden ein differenziertes Modell der Kulturen erarbeitet und zeitgenössische Positionen seit Jahren experimentell erprobt. Diese Fragen auf den Weg zu bringen sei ein Privileg, denn: Den Anderen jenseits von Vereinnahmungen zu begreifen, ist eine wichtige Herausforderung. Lydia Haustein löst mit ihrem Amtsantritt Peter C. Seel ab, der den Programmbereich Literatur, Gesellschaft und Wissenschaft seit September 1999 leitete und Stellvertreter des Intendanten war.
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