Die neue Generation arabischer Theatermacher und Performance-Künstler setzt sich vorwiegend aus sehr jungen Künstlern im Libanon und in Ägypten zusammen. Sie ist geprägt durch experimen-telle, inter-disziplinäre Positionen und einen radikalen Abschied von der arabischen Moderne. Die Stücke basieren in bewusster Abgrenzung zu traditionellen hocharabischen Theatertexten auf Alltagssprache, für viele Performances ist die Arbeit mit Video und neuen Medien kennzeichnend. Politische Fragen stellen die jungen Künstler mit ihren Arbeiten, Fragen zur Identität zwischen Panarabismus, Fundamentalismus, Globalisierung und aktueller Neubestimmung. Sie konfron-tieren mit westlichen Klischees und lassen keine nationalen, religiösen, ideologischen Festlegungen zu. Das Theaterprogramm von DisORIENTation hat Tarek Abou El Fetouh, Leiter des Young Arab Theatre Fund aus Ägypten, zusammengestellt. Ausgewählt hat er eine große Theaterproduktion und drei Performanceprojekte aus dem Libanon und Ägypten: Ahmed El-Attar, sicherlich einer der wichtigsten jungen arabischen Theatermacher, gibt mit seinem grotesk-sarkastischen Familienstück Life is beautiful or Waiting for my Uncle from America Einblicke in den Alltag einer ägyptischen Mittelklasse-Familie. Die neueste Videoperformance der Beiruter Regisseurin Abla Khoury, 10/20 irrelevant, stellt drei in New York lebende junge Libanesen und ihre amerikanischen Träume vor. Egyptian Hostess Soap Opera von Sherif El-Azma dreht sich um den typischen Traumberuf junger ägyptischer Frauen: Stewardess. Grundlage der multimedialen Performance, die Videosequenzen, Schauspielelemente und Live-DJ-Sets in sich vereint, sind Interviews mit Flugbegleiterinnen. Shutter Speed ist eine experimentelle Zusammenarbeit zwischen dem libanesischen Choreo-grafen Omar Rajeh, dem Tänzer Bassem Adly und der bildenden Künstlerin Nermine Hamam aus Ägypten. Das Stück untersucht die Konzeption männlicher Sexualität und hinterfragt typische Männlichkeitsrituale und Verhaltensweisen. Zwei Performanceprojekte von DisORIENTation entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Young Arab Theatre Fund (YATF). Die Stiftung fördert die junge arabische Performing-Arts-Szene und baut in der ganzen Region Theater- und Produktionszentren auf. Programmübersicht Donnerstag, 10. April 2003 >>> 20 Uhr, Raum: K1 Ahmed El-Attar: Life is Beautiful or Waiting for my Uncle from America >>> 21.30 Uhr, Raum: Theatersaal Omar Rajeh, Bassem Adly: Shutter Speed Freitag, 11. April 2003 >>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal Omar Rajeh, Bassem Adly: Shutter Speed >>> 20 Uhr, Raum: K1 Ahmed El Attar: Life is Beautiful or Waiting for my uncle from America Samstag, 12. April 2003 >>> 17 Uhr, Raum: K1 Jalal Touffic; Irruptions of the Real >>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal Sherif El-Azma: Egyptian Hostess Soap Opera >>> 20 Uhr, Raum: K1 Abla Khoury: 10/20 irrelevant Sonntag, 13. April 2003 >>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal Sherif El-Azma: Egyptian Hostess Soap Opera >>> 20 Uhr, Raum: K1 Abla Khoury:10/20 irrelevant
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