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DisORIENTation
Junges arabisches Theater aus dem Nahen Osten
DisORIENTation
Nach dem erfolgreichen Start der Veranstaltungsreihe „DisORIENTation – Zeitgenössische arabische Künstler aus dem Nahen Osten“ widmet sich das Haus der Kulturen der Welt mit einem Schwerpunktwochenende vom 10. bis zum 13. April 2003 ganz dem jungen Theater und der Performance in der Region.



Die neue Generation arabischer Theatermacher und Performance-Künstler setzt sich vorwiegend aus sehr jungen Künstlern im Libanon und in Ägypten zusammen. Sie ist geprägt durch experimen-telle, inter-disziplinäre Positionen und einen radikalen Abschied von der arabischen Moderne. Die Stücke basieren in bewusster Abgrenzung zu traditionellen hocharabischen Theatertexten auf Alltagssprache, für viele Performances ist die Arbeit mit Video und neuen Medien kennzeichnend. Politische Fragen stellen die jungen Künstler mit ihren Arbeiten, Fragen zur Identität zwischen Panarabismus, Fundamentalismus, Globalisierung und aktueller Neubestimmung. Sie konfron-tieren mit westlichen Klischees und lassen keine nationalen, religiösen, ideologischen Festlegungen zu.

Das Theaterprogramm von DisORIENTation hat Tarek Abou El Fetouh, Leiter des Young Arab Theatre Fund aus Ägypten, zusammengestellt. Ausgewählt hat er eine große Theaterproduktion und drei Performanceprojekte aus dem Libanon und Ägypten: Ahmed El-Attar, sicherlich einer der wichtigsten jungen arabischen Theatermacher, gibt mit seinem grotesk-sarkastischen Familienstück „Life is beautiful or Waiting for my Uncle from America“ Einblicke in den Alltag einer ägyptischen Mittelklasse-Familie. Die neueste Videoperformance der Beiruter Regisseurin Abla Khoury, „10/20 irrelevant“, stellt drei in New York lebende junge Libanesen und ihre „amerikanischen Träume“ vor. „Egyptian Hostess Soap Opera“ von Sherif El-Azma dreht sich um den typischen Traumberuf junger ägyptischer Frauen: Stewardess. Grundlage der multimedialen Performance, die Videosequenzen, Schauspielelemente und Live-DJ-Sets in sich vereint, sind Interviews mit Flugbegleiterinnen. „Shutter Speed“ ist eine experimentelle Zusammenarbeit zwischen dem libanesischen Choreo-grafen Omar Rajeh, dem Tänzer Bassem Adly und der bildenden Künstlerin Nermine Hamam aus Ägypten. Das Stück untersucht die Konzeption männlicher Sexualität und hinterfragt typische Männlichkeitsrituale und Verhaltensweisen.

Zwei Performanceprojekte von DisORIENTation entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Young Arab Theatre Fund (YATF). Die Stiftung fördert die junge arabische Performing-Arts-Szene und baut in der ganzen Region Theater- und Produktionszentren auf.

Programmübersicht
Donnerstag, 10. April 2003
>>> 20 Uhr, Raum: K1
Ahmed El-Attar: Life is Beautiful or Waiting for my Uncle from America
>>> 21.30 Uhr, Raum: Theatersaal
Omar Rajeh, Bassem Adly: Shutter Speed

Freitag, 11. April 2003
>>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal
Omar Rajeh, Bassem Adly: Shutter Speed
>>> 20 Uhr, Raum: K1
Ahmed El Attar: Life is Beautiful or Waiting for my uncle from America

Samstag, 12. April 2003
>>> 17 Uhr, Raum: K1
Jalal Touffic; Irruptions of the Real
>>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal
Sherif El-Azma: Egyptian Hostess Soap Opera
>>> 20 Uhr, Raum: K1
Abla Khoury: 10/20 irrelevant

Sonntag, 13. April 2003
>>> 19.30 Uhr, Raum: Theatersaal
Sherif El-Azma: Egyptian Hostess Soap Opera
>>> 20 Uhr, Raum: K1
Abla Khoury:10/20 irrelevant

Autor: Christine Regus, Pressearbeit regus@hkw.de