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Asien-Fokus und weltweite Netzwerke
Das Haus der Kulturen der Welt 2005



2005 setzt das Haus der Kulturen der Welt auf starke Themen und richtet seinen Fokus auf Asien: ÜBER SCHÖNHEIT im kommenden Frühjahr ist mit einer großen Ausstellung, Performing Arts und Wissenschaft die sinnlich-künstlerische Auseinandersetzung mit dem Diskurs über Schönheit und seinen kulturellen und politischen Implikationen. Schönheitsbegriffe werden aus Perspektiven unterschiedlicher Kulturen beleuchtet, in Teilen des Projekts spielt dabei China und unser Blick auf China eine wichtige Rolle.

Individueller Freiraum und „Fun“ als politische Haltung auf der einen Seite und Schuldfragen, traumatische Geschichte und Terror auf der anderen – das interdisziplinäre Herbstprojekt Räume und Schatten – Kunst aus SÜDOstasien beschäftigt sich mit Orten permanenter Mobilität, in denen sich Gesellschaften der krassen Gegensätze und eine hochdynamische zeitgenössische Kunst entwickelt haben. Das Performing-Arts-Festival IN TRANSIT wird 2005 um Produktionen Neuer Musik erweitert und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die japanische Tanzszene.

Dem HKW ist es 2004 mit Projekten wie „Black Atlantic“ und „Entfernte Nähe“ gelungen, die programmatische Ausrichtung an globalen Themen zu orientieren und nicht an Landesgrenzen. Dabei hat es sich mit Auftragswerken und Neuproduktionen als in Europa einzigartiger Ort künstlerischer Kreativität und Plattform für den interkulturellen Dialog bewiesen. Die bewusste Entscheidung für eine noch deutlichere Fokussierung des Programms und vermehrte neue Partnerschaften für gemeinsame Projekte werden die Arbeit des Hauses in den kommenden Jahren prägen. Vernetzung – sowohl weltweit als auch in Berlin – ist deshalb von hoher Bedeutung für das HKW, das zunehmend seine Kompetenzen als Katalysator für Kooperationen ausbaut.

So konzipiert und koordiniert das HKW im Auftrag des Berliner Senats das Kulturprogramm der Asien-Pazifik-Wochen 2005 und für das brasilianische Kulturministerium das Kulturjahr „Copa da Cultura 2006“ anlässlich der Fußball-WM. Weitere langfristige Kooperationen verbinden das HKW mit dem Deutschen Symphonie-Orchester, mit dem China World Millennium Art Museum in Beijing, mit der transmediale und dem Talent Campus.

Das HKW hat für seine langfristige Arbeit einen weiteren Erfolg zu verzeichnen: die Möglichkeit, die Ausstellungsräume des Hauses dem internationalen Museumsstandard anzupassen. Die notwendigen Renovierungsmaßnahmen, die 2006 vollzogen werden, sorgen für die Erneuerung der mittlerweile fast 50jährigen technischen Infrastruktur des Hauses. In dieser Zeit wird das HKW sein Programm an anderen Orten der Stadt und auf der eigenen Baustelle zeigen und so berlinweit sichtbar bleiben. Im Jahr 2007 begeht das Haus der Kulturen der Welt dann die 50. Jahresfeier mit einem großen Ausstellungs- und Performing-Arts-Programm, das unter dem Titel „Wer wir sind“ die einwanderungsbedingte Transformation der nordamerikanischen und europäischen Kulturen seit den 1960er Jahren reflektiert.

Christine Regus
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