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Bildende Kunst, Film, Musik, Literatur
Performance, Videokunst, Dokumentarfilm, Kurzfilm, Spielfilm,
Asien
Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan
Abseits der Seidenstraße
Kunst und Kultur aus Zentralasien
21.01.2002 10:00
20.05.2002
Bauwelt, Le Monde Diplomatique, Deutsche Welle, ARTE, taz, Zitty, Flash Art, Filmfestival Cottbus
LufthansaStiftung West-Östliche Begegnungen Auwärtiges Amt
WWW
Filmplakat
Aktan Abdykalykov, Beshkempir (The Adopted Son)
Standfoto
Dareshan Omirbaev, Killer Omirbaev
Seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion befinden sich die zentralasiatischen Staaten in einem dynamischen, aber auch konflikthaften Prozeß der Neuorientierung. Die Wiederentdeckung religiöser Wurzeln spielt dabei eine wichtige Rolle. Damit einher geht der Versuch der Konstruktion und Rekonstruktion von Geschichte und deren Instrumentalisierung für politische Zwecke. Und schließlich kann man die teilweise gewaltsame Anstrengung der Nationenbildung in dieser multiethnischen Region in diesem Zusammenhang interpretieren.

Wenn die Identitätssuche auch zumeist in der Abgrenzung der einzelnen Länder zueinander verläuft, wird dennoch der Mythos der Seidenstraße als gemeinsames Symbol einer ruhmreichen Vergangenheit beschworen. Die Seidenstraße fungierte schon vor mehr als 2000 Jahre als Handelsweg und Kulturbrücke zwischen dem Reich der Mitte und dem Römischen Reich.

Kunst und Kultur als Spiegel der disparaten gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Länder ist in Deutschland weitgehend unbekannt, wenngleich die Region geostrategisch, wirtschaftlich und politisch rasch an Bedeutung gewinnt. Das Programm des Hauses der Kulturen der Welt wird die verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen Zentralasiens von den volksreligiösen Praktiken bis hin zu den Äußerungen der Avantgarde spiegeln.

A u s s t e l l u n g

No Mad's Land
Zeitgenössische Kunst aus Zentralasien
15. 3. - 20. 5. 2002

In den Bildenden Künsten ist die gesellschaftliche Umbruchsituation Zentralasiens vielleicht am deutlichsten sichtbar. Viele Künstler orientieren sich an der westlichen Kulturpraxis und radikalisieren diese weiter, andere nehmen Elemente aus den regionalen Traditionen auf und benutzen sie pointiert als Stilmittel. Dabei spielen Performances und ihre Mediatisierung eine wichtige Rolle. Die Ausstellung „No Mad’s Land“ stellt die verschiedenen Positionen zeitgenössischer Kunst aus dem zentralasiatischen Raum vor.


K o n z e r t e

Crossroads of Asia
Januar bis März 2002

Musik spielt in den Kulturen Zentralasiens eine überragende Rolle. Jahrhundertealt sind die zentralasiatischen Musiktraditionen, auch die Tradition der mündlichen Überlieferung von Geschichte und Geschichten. Sie ist die Grundlage für die einzigartige Synthese aus Musik und Poesie, aus Wort und Klang. Das Musikprogramm stellt aktuelle Interpretationen der in Deutschland weitgehend unbekannten musikalischen Tradition vor sowie zeitgenössische Musik. Ein wesentliches Element des Musikprogramms ist die 1998 begründete Initiative des berühmten Cellisten Yo Yo Ma, das Silk Road Project. Epen-Sängerinnen aus verschiedenen zentralasiatischen Nomadenkulturen und eine Bucharische Hochzeitskapelle werden auftreten. Auch die zeitgenössische populäre Musik kommt zu Gehör, vom Desert Pop und Schamanen-Rock bis zu einem Projekt East meets West.


F i l m r e i h e

Siz Kom Siz: Who are you?
9. 3. - 28. 4. 2002

Die Filmreihe konzentriert sich auf die Länder Usbekistan, Kasachstan und Kirgisistan, und beschäftigt sich mit der Entwicklung des zentralasiatischen Films der letzten zehn Jahre. Die Filmreihe wird etwa 20 Spiel- und Kurzfilme umfassen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf den jüngsten und aktuellsten Produktionen.


V o r t r a g s p r o g r a m m
u n d
K o n f e r e n z p r o g r a m m

Themen wie Religion in Zentralasien, Die Rolle der Frau im Prozess der gesellschaftlichen Veränderung, Demokratieentwicklung, Presse und Journalismus werden im Vortrags- und Konferenzprogramm ebenso aufgegriffen wie politische Themen, die zusammen ein Mosaik der geopolitischen Interessen und Aktivitäten im Bezug auf Zentralasien ergeben.


L i t e r a t u r
16. - 25. 4. 2002

Literatur aus Zentralasien ist in Deutschland nahezu unbekannt. Außerhalb von Fachpublikationen gibt es so gut wie keine deutschen Übersetzungen. Einzig das Werk des kirgisischen Autors Tschingis Aitmatow scheint alle Literatur der Region zu überstrahlen. Das Literaturprogramm des Hauses der Kulturen der Welt stellt neue literarische Stimmen aus der zentralasiatischen Region vor.


K i n d e r p r o g r a m m
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J u g e n d p r o g r a m m

Im Kinder- und Jugendprogramm wird anhand von fünf Begriffen, Sprache, Landschaft, Transport, Ware und Gastfreundschaft, die den fünf Ländern der Region zugeordnet werden, den Jugendlichen der symbolische Gehalt des Mythos Seidenstraße nahe gebracht.

Autor: Haus der Kulturen der Welt info@hkw.de

Kontakt: Peter C. Seel seel@hkw.de

Link Eurasianet