Der Ausbau von Netzwerken im Bereich von Kunstvermittlung und interkulturellen Jugendprojekten verlangt einen Dialog nicht nur im Bereich von möglichen Partnerinstitutionen sondern vor allem auch die konzeptionelle Zusammenarbeit mit den an den Projekten beteiligten Künstlerinnen und Künstlern. Das Haus der Kulturen der Welt hat hierzu das Arts in Education Laboratory initiiert. Es zielt mit internen Workshops auf einen solchen Erfahrungsaustausch und auf die Frage nach dem Verhältnis von didaktisch-pädagogischen Aspekten der Arbeit mit Jugendlichen und den künstlerischen Herausforderungen solcher Projekte. Ziel ist die Erarbeitung neuer Repräsentationsformen außereuropäischer Kunst in der Jugendkulturarbeit. Inhaltlich wird sich das Laboratorium an den Themen von Black Atlantic orientieren.transonic: Begleitprogramm zum Festival Neuer Musik >>> Januar 2004
Das Jugendprogramm zu transonic hat das primäre Ziel, junge Menschen für Neue Musik zu interessieren. Dabei setzt es in erster Linie auf die unmittelbare Begegnung mit den Komponisten und Interpreten dieser Musik. Auf Vorschlag des Kurators von transonic, Gene Coleman, wird im Zentrum des Schulprogramms ein intensiver Workshop mit dem balinesischen Tarompet-Spieler Ayo Sutarma stehen. Zusammen mit den Schülern wird er ein Ensemblestück erarbeiten, das Teil seines Konzerts im Haus der Kulturen der Welt sein wird. Besonders interessant ist hier die Öffnung von Kommunikationsräumen durch Reduktion: Ayo Sutarma wird keine klassischen Instrumente verwenden, sondern mit Alltagsgegenständen und Stimmen arbeiten. Tiefenschärfe: Jugendprogramm zu Entfernte Nähe >>> März bis Mai 2004
Das Medium Film/Video wird in diesem Jugendprogramm in Form einer Videowerkstatt und daran anschließenden Workshops zu Musik, bildender Kunst, Theater und Literatur eine zentrale Rolle spielen. Iranische Künstler, die in Deutschland leben, und Regisseure aus Iran werden in den Workshops Verbindungen zur Lebenssituation junger Menschen in Deutschland herstellen. Privatsphäre und öffentlicher Raum sind in Jugendkulturen nicht selten Platzhalter für Restriktion und Freiheit. Im Falle Irans verheißt der private Raum Freiheit (das Tragen westlicher Kleidung, eine eigene Partykultur, das Hören verbotener Musik), während in westlichen Jugendkulturen die Erschließung des öffentlichen Raumes oft mit individueller Freiheit gleichgesetzt wird. Neben der Thematik privat - öffentlich, innen - außen, werden sich Fragen der Geschlechterrollen durch alle Bereiche des Jugendprogramms ziehen. Zum ersten Mal wird das Jugendprogramm des Hauses der Kulturen der Welt mit dem Education-Programm der Berliner Philharmoniker zusammenarbeiten. The Making of ... IN-TRANSIT & Festival of Sacred Music >>> Juni & Dezember 2004
Das neue Programmformat The Making of ... wurde 2002 anlässlich des Festival of Sacred Music eingeführt und sehr erfolgreich in Kooperation mit dem deutsch-indischen Komponisten Sandeep Bhagwati im Rahmen des Programms body.city - Neue Perspektiven aus Indien fortgeführt. Es ermöglicht jungen Menschen einen Blick hinter die Kulissen einer internationalen Festivalproduktion. Welche Ideen liegen der Veranstaltung zugrunde, wie kommt es zu kulturellen Missverständnissen, und wo liegen die Grenzen des Kulturtransfers? Diese und andere Fragen werden gemeinsam mit Spezialisten, Kulturmanagern und Künstlern zu den Programminhalten entwickelt. In 90-minütigen Einheiten werden die Schüler in die Welt des Kulturaustausches eingeführt und auf die Abendvorstellungen vorbereitet. Sampling Europe - zum Sommerfestival popdeurope >>> April - August 2004
Das Festival popdeurope wird in diesem Jahr begleitet von einer jungen Redaktionsteam, das sich für Musikjournalismus interessiert. Diese Gruppe setzt sich zusammen aus Redakteuren von Schülerzeitungen oder Onlinemagazinen. Gemeinsam wird zum Eröffnungswochenende online eine Festivalzeitung herausgegeben, in der die Jugendlichen den Einfluss afrikanischer Musik auf Popmusik in Europa thematisieren, die Situation von Jugendlichen in den Metropolen Afrikas reflektieren und das Festival popdeurope in Wort und Bild kommentieren. Die Arbeit mit Soundfiles im Verhältnis zum Text und Bild wird dabei einen wichtigen Aspekt bilden. Ferner sind mehrtägige Kompositionsworkshops mit beteiligten Gruppen geplant. Die Karawane >>> Juni bis November 2004 Als zentrales Outreach-Programm des Jugendprogramms wird die Karawane 2004 fortgeführt. Dabei werden erprobte Workshopkonzepte zu Programmpaketen zusammengestellt und im Rahmen von Projekttagen gemeinsam mit Schulen und Jugendkultureinrichtungen in Brandenburg durchgeführt. Dabei wird der Fokus stärker auf thematische Verbindungen gerichtet sein als auf regionale Schwerpunkte. Die guten Erfahrungen bei dem Ausbau der Einführungsveranstaltungen für die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer fanden bereits 2003 ihren Niederschlag auf einer von der Stiftung Civitas finanzierten Internetseite: Diese über das Projekt hinausgehende Informationsplattform wird 2004 weiter ausgebaut. Über dieses Medium wird die Einbeziehung von Fragestellungen und Strategien des Hauses der Kulturen in das interkulturelle Curriculum an Schulen ermöglicht. Black Atlantic Jugendprogramm >>> September - November 2004 Das Black Atlantic Jugendprogramm widmet sich zum einen der offensichtlichen Verbindung zwischen Jugendkultur und schwarzer Kultur. Wie kann man Jugendlichen bewusst machen, dass sie sich - oft ohne es zu wissen - eines kulturellen Vermächtnisses bedienen, dessen Basis gekoppelt ist an eine language of suffering, an eine Geschichte von Unterdrückung und Widerstand? Diese und andere Themen werden in Workshops künstlerisch erfahrbar gemacht, beispielsweise mit dem Performancekünstler Ismael Ivo unter dem Motto body talks und im Rahmen von Musikprojekten mit dem Musiker und Kurator Jean-Paul Bourelly. Ortserkundungen zu schwarzer Geschichte in Berlin bilden einen weiteren Aspekt des Jugendprogramms zu Black Atlantic. Jugendliche haben die Möglichkeit eine Art gegenläufigen Spaziergang durch ihre Stadt zu machen: Der Ort an dem die Berliner Kongo-Konferenz stattfand, das afrikanische Viertel oder die Filmstadt Babelsberg werden gemeinsam erkundet und künstlerisch reflektiert. Ergänzt wird diese Auseinandersetzung durch Vorträge, die in Kooperation mit Wissenschaftlern und Jugendlichen entwickelt werden. Als verbindendes Element wird das Jugendprogramm schwarzen deutschen Jugendlichen innerhalb des Projekts eine Plattform für Selbstdarstellung und Reflexion über thematische Teilaspekte des Projekts bieten. So soll mit einer Kerngruppe eine Art Web-Radio aufgebaut werden, von dem aus diese über einen längeren Zeitraum regelmäßig von Black Atlantic berichten. Kontakt: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin NEXT - Interkulturelle Projekte: Peter Winkels, Henrike Grohs Fon: 030 - 397 87 183 Telefax: 030 - 394 61 39 winkels@hkw.de, grohs@hkw.de
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