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Afrika, Amerika, Europa
Podiumsdiskussion, Vortrag
Black Atlantic
"Rasse" und Menschenrechte
Eintritt frei
13.11.2004
19:00
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Black Atlantic
Vortrag und Diskussion mit Dorothy Roberts
Chair: Paul Gilroy
Sprachen: Englisch/Deutsch


Im Zentrum steht die Frage nach rassistischen Mechanismen innerhalb der Menschenrechts-Debatte. Dorothy Roberts untersucht gesellschaftliche Phänomene wie Kinderfürsorge oder die massenhafte Inhaftierung Schwarzer Männer in den USA unter dem Gesichtspunkt von "race" und verweist auf darunter liegende rassistische Strukturen staatlicher Politik, die negative Effekte auf afroamerikanische communities hat.


Dorothy Roberts, Professorin an der Northwestern University School of Law, mit zusätzlichen Lehrtätigkeiten in den Fachbereichen Afroamerikanische Studien und Soziologie am Institut für Policy Research und am Zentrum für Poverty Research. Sie hat sich ausführlich mit dem Zusammenspiel von "gender, race und class" im Bereich der Rechtssprechung und speziell im Kontext von Mutterschaft beschäftigt.
Dorothy Roberts hat diverse Bücher veröffentlicht u.a. das kürzlich erschienene "Shattered Bonds: The Color of Child Welfare"(2002) und "Killing the Black Body: Race, Reproduction and the Meaning of Liberty" (1997), für das sie 1998 den Myers Center Award for the Study of Human Rights in North America erhielt. Darüber hinaus ist sie Co-Autorin verschiedener Fallstudien zu Verfassungsrecht und zu Frauen und Recht. Sie hat mehr als 50 Artikel und Essays in Büchern und wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Derzeit analysiert Dorothy Roberts die Bedeutung von race in Bezug auf Kindesfürsorge in Politik und Praxis. Sie untersucht die Ungerechtigkeit im Umgang mit Schwarzen Familien in der staatlichen Kinder-Fürsorge, weist die rassistischen Strukturen dieser Institutionen nach und hebt insbesondere die Effekte hervor, die der staatliche Eingriff auf das Familienleben und auf die communities hat.

Paul Gilroy, britischer Soziologe und Kulturwissenschaftler; seit 1999 Professor für Soziologie und African-American Studies an der Yale University, zuvor Professor für Soziologie und Cultural Studies am Goldsmiths' College der Universität London. Paul Gilroy ist konzeptueller Hauptberater des Black Atlantic Projekts im Haus der Kulturen der Welt.
Er gilt durch sein 1993 erschienenes Buch The Black Atlantic, Modernity and Double Consciousness als eine der wichtigsten Stimmen eines Paradigmenwechsels im europäischen Denken zwischen Moderne und Transnationalismus. Seine Arbeiten, darunter "There ain't no Black in the Union Jack" (1987), "Small Acts: Thoughts on the Politics of Black Cultures" (1993), "Between camps: nations, cultures and the allure of race" (2000), sind wegweisend für ein Nachdenken über die Bedeutung Schwarzer Kulturen im Kontext europäischer Kulturpolitik und -praxis und waren mitbestimmend für das Entstehen der Schwarzen Kunstszene in Großbritannien. Paul Gilroy ist ausgewiesener Musikexperte und -kritiker und arbeitet derzeit an Real Time, a story of black music in the second half of the twentieth century. Diesen Sommer erscheint sein neues Buch "After Empire: Multiculture or Postcolonial Melancholia". Seine Texte sind in zehn Sprachen übersetzt.

Link www.blackatlantic.com