Beim Betrachten ihrer Fotografien fühlt man sich, als ob man einen kurzen, privilegierten Moment lang den Blick auf eine andere Welt erhascht, wo völlig einfache Dinge aufgeladen sein können mit der Kraft ihrer Besitzer, urteilt die Financial Times. Maruch vermittelt zwar die prekären Lebensbedingungen der Dorfbewohner, aber ihre Arbeiten sind keine Dokumente der Anklage. Indem sie die Aufnahmen mit kurzen Texten in Tzotzil zusammenfügt, verweist sie auf eine über die fotografierten Objekte und Situationen hinausgehende, nicht sichtbare Bedeutungsebene, die Creencias. Es sind Lebensweisheiten ihrer Vorfahren: Sie wurden Maruch als Kind von ihrem Urgroßvater zugeflüstert, sie hat sie später in verschiedenen Gemeinden Chamulas aufgezeichnet. Mit dieser Sprichwortsammlung eröffnet Maruch eine Welt kollektiver Vorstellungen, die Natur und Objekte gleichermaßen durchwirken und beseelen. Ihre Werke werden seit 1994 in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Fotoausstellung in Zusammenarbeit mit dem Folkwangmuseum Essen und der Galerie OMR Mexiko-Stadt.
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