popdeurope blickt nach Europa und von dort in die Welt. Im Laufe von mehr als fünf Jahrzehnten musikalischer Popkultur haben sich Traditionen und Funktionen heraus gebildet, die einerseits als global verständliche Kommunikationsplattform dienen und gleichzeitig einen lokalen Identifikationspunkt bieten. Dieses Dossier präsentiert Portraits einzelner Künstler und Künstlerinnen, die in Europa leben aber mit ihrer musikalischen Arbeit die vielfältigen globalen Einflüsse auf die europäische Popmusik verdeutlichen. Daneben gibt es Essays über die Trendwende vom französischem Raï zum algerischen Rap in Algerien, die strukturelle Misswirtschaft im "Musikstandort Deutschland" und die Einflüsse Bollywoods auf die asiatische Popmusik in London.
Das Festival of Sacred Music ist zwischen Kunst und Kultus situiert: auf der einen Seite die ästhetische Wirkung der außergewöhnlichen Musik, auf der anderen der rituelle Kontext, der einen sinnlichen und geistigen Zugang zu unbekannten religiösen Welten vermittelt. Neben den Konzerten aus Japan, Indien, dem Iran und Tunesien stehen Dialoge zwischen den Religionen: Die Differenz wird zum Ausgangspunkt der Kommunikation.
Die jungen Staaten der Region stehen in einer Zerreißprobe zwischen sowjetischem Erbe, fast vergessenen Traditionen und dem Wunsch, Anschluss an die westliche Moderne zu finden. Ein Dossier zur aktuellen Kunst, Kultur und Gesellschaft Zentralasiens
Rituale sind ein Schwerpunkt des Festival of Sacred Music 2003. Der Musikwissenschaftler Martin Zenck betrachtet die Rituale in unserer Gesellschaft als Gemeinschaft stiftende wie trennende Zeremonien im Alltäglichen. Weitere Texte zum zweiten Schwerpunkt folgen
Zeitgenössische arabische Künstler aus dem Nahen Osten
Abstract
Seltene und ungewöhnliche Perspektiven auf zeitgenössische arabische Kunst und Kultur des Nahen Ostens eröffnet das Dossier zur Veranstaltungsreihe DisORIENTation. Denn erstmals werden hier umfassend arabische Positionen zu Literatur, Musik, Theater und Kunst zur Diskussion gestellt. Autoren reflektieren die Notwendigkeit des Schreibens in einer Gesellschaft, die entweder zwischen Tradition und Moderne aufgerieben wird oder vom Bürgerkrieg zerrüttet ist. Toufic Kerbage schreibt über musikalische Vielfalt im Nahen Osten einerseits und die Gefahr des Verlustes uralter Traditionen andererseits. Zensur, mangelnde staatliche Subventionen und religiöser Fundamentalismus: mit diesen Problemen setzt sich der Theatermacher Tarek Abou El-Fetouh auseinander. Abschließend entwirft Jack Persekian in seinem zweiteiligen Reisetagebuch ein eindrückliches Bild von der Kunstszene im Nahen Osten. Diese Essays sind dem gleichnamigen Katalog DisORIENTation. Zeitgenössische arabische Künstler aus dem Nahen Osten entnommen, der neben zahlreichen Abbildungen auch Beiträge von beispielsweise Elias Khoury und Abbas Bedyoun enthält. Die Publikation ist sowohl im Museumsshop des Hauses der Kulturen der Welt erhältlich als auch über Buchhandlungen zu beziehen.
When Indian art is spoken of, it is usually classical and traditional forms that are referred. This dossier calls attention to the present, offering glimpses of the latest developments in the visual arts, film, and the dance and theater scene on the Indian subcontinent. The authors, curators of the event series "body.city - New Perspectives from India", consciously focus on megalopolises such as Delhi and Mumbai/Bombay, where the intensity of the transformations and the pressure for change can be felt most strongly.
Indische Virtuosen treffen aus das Ensemble Modern
Abstract
Das Ensemble Modern und Stars der klassischen indischen Musik präsentieren mit RASALÎLA erstmalig das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit: Kompositionen, in der indischen Tradition verwurzelt und in ihrer Sprache dennoch avantgardistisch. Künstlerischer Leiter des Projekts ist der in Europa arbeitende Komponist Sandeep Bhagwati.
Das Dossier informiert über die konzeptionellen Hintergründe des Projekts und gibt einen Einblick in die Ergebnisse der intensiven, zweijährigen Zusammenarbeit zwischen den indischen Musikern und dem Ensemble Modern. Auf den folgenden Seiten finden Sie ein ausführliches Interview mit dem künstlerischen Leiter des Projekts, Sandeep Bhagwati, ein Porträt des Ensemble Modern, den Reisebericht von Wolfgang Styri (Ensemble Modern), den er nach der Teilnahme an einem Workshop in Bombay/Mumbai mit den indischen Musikern schrieb, einen Text des Komponisten und Musikethnologen Ashok Ranade über das Verhältnis von Tradition und Neuerung in der indischen Kunstmusik sowie Porträts der Musiker und Komponisten. Klangbeispiele und Erläuterungen der Komponisten zu ihren Werken, die zum größten Teil eigens für "Rasalîla" entstanden sind, geben einen Vorgeschmack auf die Konzerte im Haus der Kulturen der Welt. Ein kurzes Video vermittelt einen Eindruck von dem Arbeitsprozess der Musiker während eines gemeinsamen Workshops in Bombay/Mumbai.
Rose Issa, die Kuratorin der Ausstellung und des Filmprogramms gibt in ihren Erläuterungen zu den von ihr ausgewählten Kunstwerken und Filmen einen Überblick über Funktionsweisen und kreative Strategien beim künstlerischen Überleben in Iran seit der Islamischen Revolution.