Zu Zeiten des Duvalier-Regimes (1958-86) galt Roots-Musik auf Haiti als subversiv und war verboten. Doch in den Wäldern der Insel bildeten sich Gruppen, die sich dem künstlerisch widersetzten, darunter Foula um Bassist und Bandleader Chico Boyer. Unter zunehmenden Repressionen verließen die Musiker Anfang der neunziger Jahre Haiti und gründeten in New York zusammen mit Jean-Paul Bourelly Ayibobo. Das Konzept der Band verbindet Traditionen der Vodoumusik mit zeitgemäßer, urbaner Improvisations-Ästhetik; ihre Sängerin Rosna fasziniert als Inkarnation von Grazie und Weiblichkeit in der Vodou-Kultur - im Brooklyn Style. Die Sängerin und Perkussionistin Mariana Baraj vertritt eine jüngere Generation argentinischer Künstler, die - gegen den musikalischen Mainstream ihrer Heimat - eine bewusste und respektvolle Verbindung zu ihren afrikanischen Wurzeln sucht. Nachdem sie in verschiedenen Bands und Projekten spielte, changiert sie auf ihrem 2002 erschienenen, ersten Album, begleitet von bekannten Musikern wie Fernando Tarrés und Rodrigo Domínguez, zwischen argentinischen Folk-Melodien, afrikanischen Rhythmen und feinsinnigen Jazz-Modulationen.
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