Wie klingt die Poesie der Schwarzen Frau im Kuba des 21. Jahrhunderts? Nancy Morejón begann kurz nach Castros Sieg zu schreiben. Ihr "erinnerndes Bewusstsein" verbindet in ihren Gedichten Realitäten im post-revolutionären Havanna mit traumwandlerischen Sequenzen und der Huldigung an Frauen in ihrem Kampf gegen Stimm- und Machtlosigkeit im Atlántico Negro.

Nancy Morejón lebt und arbeitet als Schriftstellerin, Künstlerin und Literaturwissenschaftlerin in Havanna. Sie ist Leiterin des Zentrums für Karibische Studien an der Casa de las Américas und ist eine der bekanntesten und meist übersetzten Dichterinnen des post-revolutionären Kuba.
Nancy Morejóns Werke adressieren Themen der Ethnizität, Gender, Politik und Geschichte, besonders der afrokubanischen Geschichte. Ihre Gedichte reflektieren die Zusammenkunft spanischer und unterschiedlicher afrikanischer Kulturen in Kuba.
Nancy Morejón erhielt 1997 den Premio de la Crítica und ist Mitglied der Kubanischen Sprachakademie Academia Cubana de la Lengua.

Ineke Phaf-Rheinberger, Prof. der Literaturwissenschaften am Latin American Studies Center der University of Maryland und am LAI-Institut der FU Berlin, Schwerpunkte ihrer Forschung sind Kultur-und Wissenschaftsgeschichte im postkolonialen Kontext. Ineke Phaf-Rheinberger konzentriert sich auf holländisch- und spanisch-sprachige Literaturen im trans-karibischen und lateinamerikanischen Kontext.
Sie hat zu wichtigen Autorinnen der Schwarzen Diaspora, wie Astrid H. Roemer und Nancy Morejón, gearbeitet.