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Afrika, Amerika, Europa
Podiumsdiskussion, Vortrag
Black Atlantic, Black Atlantic - Plattform 3:
Eine andere Moderne
Geopolitik und die Berliner Konferenz
Eintritt frei
13.11.2004
16:30
WWW
Black atlantic
Vortrag und Diskussion mit Nina Berman, Kien Nghi Ha
Moderation: Nicola Lauré al-Samarai

Sprachen: Englisch und Deutsch mit Übersetzung

Am 15.11.1884 begann die "Berliner Konferenz", bei der auf Initiative Bismarcks die Kolonialmächte Afrika unter sich aufteilten. Vor diesem Hintergrund soll Berlin als transnationaler Kolonialraum sichtbar gemacht werden: Koloniale Erinnerungsabwehr - "Deutschland hatte fast keine Kolonien" - und postkoloniale Konstellationen - "Deutschland ist kein Einwanderungsland" - treffen in diesem Raum, der nicht nur geografisch zu verstehen ist, aufeinander. Dies wird anhand von deutscher postkolonialer Literatur untersucht, die dieses Spannungsfeld zum Thema macht.


Nina Berman Associate Professor am Department of Germanic Languages and Literatures der Ohio State University, Columbus. Sie forscht und lehrt zu Kulturen und Literaturen des 20. Jahrhunderts (Moderne, minority literature, Theater) und im Bereich der vergleichenden Literaturwissenschaften zum postkolonialen Roman. Ihr Schwerpunkt liegt hierbei auf Fragen nach Nationalismus, Kolonialismus, Orientalismus und dem Verhältnis zwischen Deutschland und dem Mittleren Osten aus kulturhistorischer Perspektive vom Mittelalter bis heute. Ein weiterer Fokus ist die Auseinandersetzung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit dem Verhältnis von Deutschland und Afrika im 19. und 20. Jahrhundert. Neben zahlreichen Artikeln und Aufsätzen hat sie 1997 "Orientalismus, Kolonialismus und Moderne: Zum Bild des Orients in der deutschsprachigen Kultur um 1900" veröffentlicht, im Mai 2004 erscheint ihr neues Buch "Impossible Missions? German Economic, Military and Humanitarian Efforts in Africa". Nina Berman arbeitet derzeit an einer Kulturgeschichte zu Deutschland und dem Mittleren Osten im 20. Jahrhundert.


Kien Nghi Ha, wurde in Hanoi geboren und lebt als Politikwissenschaftler in
Berlin. Zurzeit schließt er seine Dissertation zum Thema Hybridität und
kulturelle Selbstrepräsentationen von MigrantInnen ab. Seine Arbeitsschwerpunkte sind, Postkoloniale Kritik, Migrationspolitik, Rassismus und Cultural Studies. Er ist Autor von
"Ethnizität und Migration" (1999), "Ethnizität und Migration Reloaded: Kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs" (2004), und "Hype um Hybridität" (erscheint 2005). Kien Nghi Ha hat in den letzten Jahren zahlreiche Aufsätze zu Fragen kultureller Entgrenzung, Identitätspolitik, koloniale Präsenzen und Rassismus veröffentlicht.


Nicola Lauré al-Samarai, ist Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin und promoviert am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin über Schwarze Deutsche in der DDR. Derzeit arbeitet sie an einem Zeitzeugenprojekt mit vor 1945 geborenen Afrodeutschen.
Ausgewählte Veröffentlichungen:
2001: "Die Macht der Darstellung. Gender, sozialer Status, historiographische Re-Präsentation." Reichert Wiesbaden.
2004: "Unwegsame Erinnerungen. Auto/biographische Zeugnisse von Schwarzen Deutschen aus der BRD und der DDR." In: Bechhaus-Gerst, Marianne/Klein-Arendt, Reinhard (Hg.): "AfrikanerInnen in Deutschland und schwarze Deutsche - Geschichte und Gegenwart". Münster: Lit 2004. S. 197-210.
Demnächst (2004): "Neither Foreigners Nor Aliens. The Interwoven Stories of Sinti and Roma and Black Germans". In: "Women in German Yearbook".
Vorrauss. 2005: "'...die Dinge sehen immer als ganz anders aus als sie in Wirklichkeit sind': Gedanken zu einem Zeitzeug/innenprojekt mit vor 1945 geborenen afrodeutschen Männern und Frauen". In: Frauen Kunst Wissenschaft. Leipzig.

Link www.blackatlantic.com