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Afrika, Amerika, Europa
Podiumsdiskussion
Black Atlantic - Plattform 2:
Congo Square
, Black Atlantic
HipHop in Europa
Wohin geht er, wem gehört er?
Eintritt frei
23.10.2004
17:00
WWW
Black Atlantic
Gespräch mit Alain-Philippe Durand, Diedrich Diederichsen, Murat Güngör
Moderation: Björn Döring


Am Beispiel von Frankreich und Deutschland wird die Entwicklung von HipHop beleuchtet. War HipHop zunächst eine widerständige Ausdrucksform von Jugendlichen mit migrantischem Hintergrund, ist er seit einiger Zeit im Mainstream angekommen. Birgt HipHop-Kultur immer noch ein kritisches Potenzial? Alain-Philippe Durand fokussiert in seinem Vortrag auf die HipHop Szene in Marseille, dem Ort in Frankreich, an dem HipHop vielleicht am einflussreichsten und dynamischsten ist.


Alain-Philippe Durand (PhD) ist Associate Professor für Französisch, Filmwissenschaften und vergleichende Literaturwissenschaften am Department of Modern and Classical Languages and Literatures der Universität von Rhode Island. Sein Interesse gilt dem zeitgenössischen Roman, dem französischen Kino, der HipHop-Kultur - letzteres vor allem in Frankreich und der französischsprachigen Welt - und der Literatur- sowie Kulturkritik.
Durand hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: "Black, Blanc, Beur. Rap Music and Hip-Hop Culture in the Francophone World" (2002) und "Un Monde Techno. Nouveaux espaces électroniques dans le roman des années 1980 et 1990" (2004). Zurzeit arbeitet er an einer Studie zu den Phänomenen der Repräsentation von HipHop-Kultur in Marseille und, zusammen mit Naomi Mandel, an einer Anthologie zu "extremen Literaturen".


Murat Güngör, geb.1969 in Tarsus/Türkei. Studium der Kulturanthropologie, Soziologie und Politik in Frankfurt. Von 1990 bis 1999 war er als MC und Produzent aktiv: 1994 hat er das Underground-Label Looptown mit aufgebaut; 1994 wurde dort das erste Rapalbum in türkischer Sprache in Deutschland veröffentlicht. Auf zahlreichen Konzerten war er europaweit mit DJ Mahmut unterwegs. Seit 1997 ist er Mitorganisator des Frankfurter HipHop-Contests "Word Up" tätig. Mit seinen Partnern Muri Eren und Cem Ciftci ist er mit dem Projekt "3 Jungfrauen Hip Hop Network" in der HipHop-Szene aktiv. 1998 Mitbegründer und seither Mitglied in der Gruppe Kanak Attak. Von 2001 bis 2002 bei EFA Medien zuständig für das HipHop-Label 3Finger. 2002 veröffentlichte er zusammen mit Hannes Loh das Sachbuch "Fear of a Kanak Planet " HipHop zwischen Weltkultur und Nazirap", welches sich mit der Migrationsgeschichte und deren Bedeutung für die 2. und 3. Generation beschäftigt. Zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter beim DOMiT (Dokumentationszentrum und Museum für Migration); dort beschäftigt bei dem Ausstellungs-Projekt "Zwei, drei Jahre Alemanya ...".


Diedrich Diederichsen, Prof. für Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung, Merz Akademie, lebt in Berlin. Er ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Musik-Theoretiker und Kritiker, der viel zum Thema Musik-Bewegungen und Diaspora arbeitet. Er war Mitherausgeber von Spex und arbeitet als freier Publizist u.a. für Tagesspiegel, tageszeitung, Texte zur Kunst und Theaterheute. 1992 Mitarbeit an der Ausstellung Import-Export Funk Office der afroamerikanischen Künstlerin Renée Green in Köln. Nachhaltig inspiriert gab er 1993 den Band "Yo! Hermeneutics - Schwarze Kulturkritik: Pop, Medien, Feminismus" heraus. Erstmalig wurden für den deutschsprachigen Raum Texte von so namhaften Autoren und Autorinnen wie Paul Gilroy, Michele Wallace, Isaac Julien, Henry Louis Gates jr. in einem Sammelband vereint. Sein 1998 erschienenes "Loving the Alien - Science Fiction, Diaspora, Multikultur" dokumentiert das von ihm organisierte gleichnamige interdisziplinäre Event und Symposium in der Volksbühne Berlin von 1997.


Björn Döring wurde am 14.05.1971 in Eschwege, Hessen, geboren. Nach Studium in Bamberg und Berlin (Politik, Geschichte, Kommunikationswissenschaft) arbeitet er seit 1996 als freier Musikjournalist in Berlin und schreibt unter anderem regelmäßig für Tagesspiegel, die tageszeitung, Zitty Stadtmagazin, Berliner Zeitung, Musikexpress, Rolling Stone und Intro Musikmagazin. Seit Oktober 2003 moderiert er auch das zweistündige Musikmagazin Meridian 13 auf RBB Radio Multikulti.
Als Pressesprecher hat Björn Döring in den Jahren 2000 und 2001 die internationale Musikmesse Womex in den Austragungsstädten Berlin und Rotterdam betreut, für das Haus der Kulturen der Welt machte Björn Döring unter anderem Pressearbeit für das Multimediaprojekt Blue Stage und für das Musikprogramm zu einem Okinawa-Festival im Jahr 2000.
Als Kurator hat Björn Döring von 1997 bis 2001 die Fête de la Musique in Berlin mit entwickelt, Projekte innerhalb des Tages der Musik lanciert und den internationalen Kulturaustausch zwischen Berlin und zwölf anderen Städten des Netzwerks Fête Européenne de la Musique (Sitz: Brüssel) koordiniert. Seit dem Herbst 2001 arbeitet Björn Döring als künstlerischer Leiter des Popfestivals popdeurope - migrating sounds in and out of europe, das von 2002 bis 2004 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin stattfand.

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