| Jazz wird in den beiden Panels "Jazz in Nazi-Germany" und "Jazz und die Politik des Kalten Krieges" nicht nur als musikalisch Welten bewegendes, grenzüberschreitendes Phänomen verstanden, sondern als politische Größe, die unterschiedliche, gesellschaftliche Prozesse durchlebte, wie auch beeinflusst hat. Rainer Lotz wird ausgehend von den Reisen afroamerikanischer Entertainer in Deutschland auf die Rolle von Jazz während des Nationalsozialismus eingehen.
Rainer Lotz, Musikwissenschaftler, Politologe, Ökonom und Ingenieur, war im Bereich der Entwicklungshilfe tätig. Rainer Lotz forscht seit Jahren zur Geschichte des Jazz in Europa, und hier vor allem zu dem vielschichtigen Pendeln und den Verbindungen von afroamerikanischen Musikern nach, von und in Europa und Deutschland, ausgehend vom frühen "Deutschen Reich" bis in die Nazi-Zeit. In diesem Zusammenhang hat er etliche Anthologien mit historischen Aufnahmen veröffentlicht. Als Autor von mehr als 160 Artikeln in Fachzeitschriften und von mehr als 80 Monographien, u.a. "German Ragtime and Pre-History of Jazz" (1985), "Under the Imperial Carpet-Essays in Black History" (1987), "The Banjo on Record" (1993), "Hitler's Airwaves" (1997), "Black People - Entertainers of African Descent" (1997), "Beyond Recall - A Documentation of Jewish Musical Life in Nazi Berlin, 1933-1938" (2001), "Live from the Cotton Club" (2003). Besonders beschäftigt ihn die Bedeutung des Jazz in Europa. Derzeit arbeitet er an einer Deutschen National Discographie (21 Bände sind bereits erschienen) mit sowie an einem biographischen Lexikon über die Bedeutung von Entertainment in Deutschland.
Harald Kisiedu studierte Politische Wissenschaft und Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg. Er ist als Musiker und Musikjournalist tätig.
Veröffentlichungen: "Zur politischen Rezeption der Meistersinger von Nürnberg. Von der Uraufführung bis zum Nationalsozialismus". In: Viertel, Matthias (Hg.): "Achtet mir die Meister nur! 'Die Meistersinger von Nürnberg' im Brennpunkt". Hofgeismarer Protokolle 1997. Gemeinsame Auftritte mit Champion Jack Dupree, Hannibal Marvin Peterson und Brandford Marsalis.
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