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Afrika, Amerika, Europa
Podiumsdiskussion
Black Atlantic, Black Atlantic - Plattform 2:
Congo Square
Jazz und die Politik des Kalten Krieges
Eintritt frei
21.10.2004
16:00
WWW
Black Atlantic
Diskussion mit Penny von Eschen (Historikerin, Detroit), Reinhold Wagnleitner (Historiker, Salzburg), Moderation: Harald Kisiedu (Musikjournalist und Musiker, Berlin)

Sprachen: Englisch/Deutsch

Jazz wird in den beiden Panels "Jazz in Nazi-Germany" und "Jazz und die Politik des Kalten Krieges" nicht nur als musikalisch Welten bewegendes, grenzüberschreitendes Phänomen verstanden, sondern als politische Größe, die unterschiedliche, gesellschaftliche Prozesse durchlebte, wie auch beeinflusst hat. Penny von Eschen untersucht den Einfluss afroamerikanischer Intellektueller und Künstler, wie etwa Jazzmusiker und -botschafter Louis Armstrong, im Spannungsfeld des Kalten Krieges.


Penny von Eschen, PhD, Associate Professor für Geschichte und afroamerikanische Studien an der University of Michigan, konzentriert sich in ihrer Arbeit auf Kulturpolitik und ihre praktische Umsetzung: transnationale kulturelle und politische Dynamiken, die Verbindung von race, gender and empire sowie die Wirkung des US-Imperialismus in die amerikanische Gesellschaft hinein. Ihr Hauptthemenbereich ist afroamerikanische Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ihr Augenmerk liegt hierbei auf der ambivalenten Beziehung zwischen Afroamerikanern und US-amerikanischer Außenpolitik, v.a. zu Zeiten des Kalten Krieges. So beschreibt v. Eschen in "Race against Empire: Black Americans and Anticolonialism, 1937-1957" (1997), die sowohl nationale Wirkung wie auch internationale, globale Bedeutung der radikalen Kritik afroamerikanischer Intellektueller und Künstler an der imperial-postkolonialen Außenpolitik ihres Landes: die afroamerikanische Diaspora wurde aus Penny v. Eschens Sicht zu einer dritten Kraft im Machtgefälle des Kalten Krieges. Besonders untersucht sie hierbei auch die Rolle, die den durch die Welt tourenden Musikern zukam: "Satchmo blows up the world: Jazz, Race, and Empire during the Cold war and beyond" (2004).


Reinhold Wagnleitner ist Professor für Allgemeine Geschichte der Neuzeit an der Universität Salzburg. Über viele Jahre spielte er Bass in österreichischen Pop-, Rock- und Jazzgruppen. In den 1970er Jahren war er für das Rock- und Jazzprogramm der Salzburger Jugendszene, dem einzigen Alternativfestival der Stadt, verantwortlich.
Seit den 1980er-Jahren lehrte er an verschiedenen Universitäten in den USA und in Österreich zu Themen aus dem Bereich der American Studies. Schwerpunkt hierbei war unter anderem die Verbindung zwischen Geschichte, Politik und Populärkultur. 1995-96 war er Präsident der Austrian Association für American Studies (AAAS). 1998 hielt er eine Gastprofessur am Department of History der Universität von New Orleans inne und gründete im selben Jahr ein Geschichtsprojekt für das Internet (Geschichte@Internet - History@Internet). Im Jahr 2000 wurde er dann Mitglied des Internationalen Beirates der Konferenz zum hundertjährigen Gedenken an Louis Armstrong, "A Celebration of the Artistry an Legacy of Louis Armstrong" und in der Folge organisierte er selbst eine Reihe von Symposien, die unter dem Titel "Satchmo Meets Amadeus" liefen.
Seine zahlreichen Beiträge in Fachzeitschriften und Sammelbänden widmete R. Wagnleitner vor allem dem kulturellen Einfluss der Vereinigten Staaten in Europa, der politischen, ökonomischen und ideologischen Rolle der Kulturindustrie im Kalten Krieg, der britischen und österreichischen Außenpolitik in den 1930er- und 1940er-Jahren sowie aktuellen Themen, die mit Schlagworten wie Globalisierung und Amerikanisierung zusammenhängen.

Link www.blackatlantic.com