Die international angesehene Romanautorin, Essayistin, Erzählerin, Professorin Emeritus für französische und französischsprachige Literaturen an der Columbia University/New York, Maryse Condé, gilt aufgrund ihrer provokativen Themen und Charaktere, ihrer alle Genres umfassenden Texte sowie ihrer innovativ-experimentierenden Erzähltechniken als eine der originellsten Stimmen einer transnational agierenden Literaturszene. In ihrer Lesung wird sie eine literarische wie auch persönlich geprägte Vision des Black Atlantic aufscheinen lassen: ein literarisch breites Spektrum diasporal geprägter Erfahrungen und Charaktere und ihrer vielschichtigen Migrationen verbinden sich in ihren Texten mit eigenen Lebensfäden einer Wandernden durch Zeiten, Gesellschaften, Sprachen und Weltsichten. Ihre Romane behandeln Themen der Schwarzen Diaspora, ihre Charaktere durchleben die unterschiedlichsten Erfahrungen der Migration und spiegeln Condés eigene Passagen durch Zeiten, Gesellschaften, Sprachen und Weltsichten wider. So in den frühen Werken: "Hérémakhonon" (1976), "Une saison à Rihata" (1981), "Ségou" (1984/85), als auch in dem jüngeren "La migration des coeurs" (1995). Maryse Condé spricht in ihren Texten von der verwirrenden Suche nach Identität, wobei "Afrika" oftmals den Rückbezug bzw. die Vorstellung vom Eintauchen in die Vergangenheit symbolisiert. Ihr Leben, das sie selbst als "Nomadenleben" bezeichnet, verweist in diesem Sinne schon auf die Art ihres Schreibens: In Guadeloupe geboren, ging sie zum Studium der klassischen Philologie, Französischen und Englischen Literaturen nach Paris. Sie reiste nach Afrika, wo sie zwölf Jahre in Guinea, Ghana und Senegal lebte. Nach ihrer Rückkehr nach Paris befasste sie sich in ihrer Dissertation mit Stereotypen über Schwarze in der Literatur der Antillen. Sie unterrichtete unter anderem an der Sorbonne Literaturen der Antillen und kreatives Schreiben und erhielt verschiedene Lehraufträge in den USA. Nachdem sie Mitte der 80er Jahre nach Guadeloupe zurückgegangen war, pendelt sie heute, unterbrochen durch ihre Lehr- und Vortagstätigkeit, zwischen den USA, Frankreich und Guadeloupe. Maryse Condé hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter: Le Grand Prix de la femme (1986), Le Prix de lAcadémie Française (1988).Ottmar Ette, Prof. Dr., 1956 im Schwarzwald geboren. Seit Oktober 1995 Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. 1990 Promotion an der Universität Freiburg i.Br. 1995 Habilitation an der Katholischen Universität Eichstätt. Mehrfach Gastdozenturen in Toluca (UAEM), Mexico-Stadt (UAM Iztapalapa), (UNAM - Colegio de México), Maine, USA, sowie in San José, Costa Rica (UCR). Ottmar Ette ist zweifelsohne eine herausragende Stimme der Romanischen Literaturwissenschaften in Deutschland. Er befasst sich intensiv, mit feinem Gespür und profundem Wissen mit den spanisch- und französischsprachigen Texturen transnationaler, zwischen der Karibik, den USA und Europa wechselnden Autoren.
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