Schwarze Deutsche, die sich nicht als Immigranten verstehen, sind nach wie vor nicht als relevanter politischer und kultureller Faktor akzeptiert. Das Panel macht die zeitgenössische Schwarze Community im deutschen Selbstverständnis zum Thema. In beiden Vorträgen geht es in historischer Perspektive um die wirkmächtigen Repräsentationen Schwarzer Deutscher in der ost- wie westdeutschen Medienlandschaft, insbesondere im populären Film der Nachkriegszeit. In einer Art kritischen Re-Lektüre der dominanten Geschichtsschreibung wird es möglich, jenseits von stereotypisierenden Zuschreibungen Schwarz und deutsch zusammen zu denken. Yara-Colette Lemke Muniz de Faria ist Historikerin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Amerikanistik und Geschichtswissenschaften in Berlin und Amherst, promovierte sie 2000 am Zentrum für Antisemitismusforschung. Sie arbeitet seit 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Patientenbilder Zur Geschichte des Menschen- und Körperbildes des orthopädisch Kranken" am Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin, Institut für Geschichte der Medizin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Schwarze Deutsche Geschichte nach 1945, Berliner Fotografiegeschichte des 19. Jahrhunderts, Geschichte der fotografischen Krankendokumentation. 2002 erschien ihre Studie "Zwischen Fürsorge und Ausgrenzung. Afrodeutsche 'Besatzungskinder' im Nachkriegsdeutschland".
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