| Was passiert, wenn zwei Musiker unterschiedlicher kultureller Herkunft Kompositionen für identische Instrumente schreiben? Das Abschlusskonzert von transonic 2003 präsentiert mit zwei Auftragskompositionen des Hauses der Kulturen der Welt die Ergebnisse dieses Experiments, dem sich Yoshihide Otomo und Gene Coleman gestellt haben. Beide Komponisten arbeiten mit „lowercase sounds“, sehr leisen und sanften Tönen, mit denen sie ihre Zuhörer zu neuen Dimensionen bewusster Wahrnehmung führen möchten; beiden geht es um radikale Transformationen des Alten und Neuen. Yoshihide Otomos Stück „CATHODE #6“ ist Teil einer Serie von Kompositionen, für die er das Ensemble „Cathode“ zusammenstellte, das traditionelle japanische Instrumente mit Electronics verbindet. „YAGO“ von Gene Coleman besteht aus Musik und Video. Der Titel bezieht sich auf den spanischen Architekten Yago Conde, der Projekte über die Beziehung von Neuer Musik und Architektur entwickelte. Im Japanischen bedeutet das Wort „yago“ „Libellenlarve“. Die Verbindungen zwischen Insekten und Architektur beeinflussten die Musik des Stückes und wurden zu den zentralen Themen des begleitenden Videos. Video und Musik sind dabei in ihrer kompositorischen Logik vollständig miteinander verzahnt.
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