"Ich weiß nicht warum, aber ich mag keine fröhlichen Lieder." Yasmine Hamdan, Sängerin von Soap KillsWenn man Yasmine Hamdans melancholische Stimme hört - elektronisch in weite Fernen gerückt -, begreift man erst, wie schön Trauer klingen kann. Nicht umsonst zählen Soap Kills, 1997 in Beirut gegründet, mittlerweile zu den Stars einer Musikszene, die zwischen Beirut und Paris hin- und herpendelt: Beirut wegen des Flairs, Paris wegen der Möglichkeiten, professionell zu arbeiten. Die Mischung aus Electric-, Techno- und Ethno-Ingredienzien, inspiriert vom klassischen arabischen Chanson, hat der Band in den französischen Medien die Definition "Trip Hop à l'Oriental" eingebracht - ein Attribut, das so mehrdeutig ist wie ihre Musik. "Wer alternative Musik macht", so Yasmine Hamdan, "bewegt sich zwischen den Lagern. Klassische arabische Musik gibt sich würdevoll, ist höchst ästhetisiert und anspruchsvoll. Auf der anderen Seite steht die vulgäre arabische Disko, vollständig kommerzialisiert, aber in gewissem Sinne eine Antwort auf diese rigorose Virtuosität. Ich liebe die Perfektion und Kultiviertheit der klassischen arabischen Musik, gleichzeitig mag ich auch Musik, die sich nicht darum schert, ob sie richtig oder falsch klingt."
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