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HKW 2002 © Frank Paul | herrledesi.de
© Frank Paul / Herr Ledesi

Das Gebäude
(Der Ort und seine Geschichte)

Das Haus der Kulturen der Welt besitzt für seine Arbeit ein architektonisch und historisch interessantes Gebäude. Es entstand als Beitrag der Vereinigten Staaten von Amerika zur Internationalen Bauausstellung INTERBAU 1957, zu der die Entwürfe vieler prominenter Architekten hier im Tiergarten verwirklicht wurden.

Ab 1955 arbeitete Hugh Stubbins am Design eines Gebäudes, das zu einem markanten Zeichen in der Stadtlandschaft des Nachkriegs-Berlin werden sollte. Stubbins, der vor dem 2. Weltkrieg Assistent von Gropius in Harvard gewesen war, kannte Deutschland. Als Stellungnahme in der “Kalter Krieg” genannten Auseinandersetzung der Systeme plante er mit dem Bau einer Halle für kulturelle Veranstaltungen und Kongresse ein Symbol, einen Leuchtturm der Freiheit, der nach Osten ausstrahlen sollte. Standort wurde der ehemalige Zeltenplatz. Dort wurde der Baukörper auf einen künstlichen Hügel gesetzt, so daß seine Konturen aus dem kommunistisch beherrschten Teil Berlins gut zu sehen waren.

Das Gebäude entstand nach einem Entwurf, dessen Gefühlswert von Stubbins mit “completely free” charakterisiert wurde. Das geschwungene Dach bekam denn auch fast buchstäblich die Form von Flügeln. Es verspräche, so führte Hugh Stubbins aus, “daß hier der Freiheit der geistigen Arbeit keine Schranken gesetzt sind.” Unterstützt wurde dieser politische Gehalt durch den Bauträger, die Benjamin-Franklin-Stiftung.

Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde die Kongreßhalle am 19. September 1957 als Geschenk der US-Regierung an die Stadt Berlin übergeben. Das künstlerische Programm der Eröffnungsfeier war für die künftige Nutzung programmatisch: In einem Genremix von Theater, Symposien und Konzerten führten prominente Künstler, Wissenschaftler und Politiker einen internationalen Dialog, zwischen der Neuen und der Alten Welt.